Marken Welten

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Zahlen

Digitales Marketing – immer noch eine Herausforderung für CMO.

Sind die Amerikaner sonst Vorbild für Tatendrang und Fortschrittsglaube, sehen wir hier einmal, daß sie nicht so weit sind, wie oft gedacht. Aktuelle  Zahlen aus einer Adobe-Studie mit 1000 Marketingprofis in den USA:

81% der Marketing-Entscheider erwarten sehr große Job-Veränderungen in den den nächsten drei Jahren. 64% sind sich sicher, daß es im nächsten Jahr schon soweit ist. Allerdings wollen nur 40% ihr Aufgabenfeld neu strukturieren und winzige 14% haben auch einen Plan.

Digitales vs Analoges Marketing

Immerhin ist die Richtung einigermaßen klar. CEO’s erwarten aktive Marketingchefs, insbesondere im digitalen Bereich. Die geplanten Investitionen in Manpower zeigen, wo es lang geht, sie sind langfristiger Natur:

„Digital/Social Marketer (47 %), Data Analysten (38 %), kreative Services (38 %), und Mobile Marketer (36 %).“ Quelle: Perspektive Mittelstand

Wobei der Bereich Daten eine herausragende Stelle einnimmt. Zum Einen müssen die Marketeers hier beweisen, daß es andere Abteilungen nicht besser können, zum Anderen ist die wichtigste neue Fähigkeit im Marketing die Personalisierung. Bei den erfolgreicheren  Unternehmen gehen 63% in diese Richtung. Dafür sind Daten und die Fähigkeit, Daten zu verstehen, eine fundamentale Vorraussetzung.

Zwischen Einsicht und Tat liegen aber Klüfte. Datenbasierte Personalisierung wird überwiegend als neue Realität angesehen, über die Hälfte hat noch nie damit gearbeitet. Ob die andere Hälfte mehr als den Namen in der eMailaussendung benutzt, wurde nicht hinterfragt.
Risikobereitschaft wird als wichtig angesehen, neue Wege aber erst beschritten, wenn schon Massen darauf wandeln. Dann fehlen wichtige Erfahrungen, was wiederum den Erfolg der Umsetzung gefährdet. Nichts gegen das Bauchgefühl, aber die Hälfte verlässt sich einzig  darauf, während uns Daten überall schon die Möglichkeit geben, ein fundierteres Gefühl für die Kunden zu bekommen.

Dazu kommt aber noch eine tiefere Kluft. Unternehmen, die sowieso schon wenig Budget ins Digitale stecken, schätzen die Notwendigkeiten und den Handlungsdruck auch geringer ein. Klar, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiss.

Es gibt jedoch eine Kluft, die noch tiefer ist, sozusagen der Atlantische Tiefseegraben im Marketing. Die mit Abstand meisten befragten Unternehmen denken nicht Digital First, sondern adaptieren digitale Maßnahmen in das klassische Set. Im Gegensatz zu den Topperformern im Marketing. Dabei könnte Digital das gesamte klassische Marketing „beflügeln“ (Link von 2012).

Digital First im Marketing

Quelle: Gefunden und zusammengefasst bei Perspektive Mittelstand, „Überforderte Marketers – Marketing-Chefs kämpfen mit Digitalisierung
Bildquelle: Eigene Aufnahmen, Michael Domsalla, CC BY-NC-SA 4.0