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FDP 2.0

Live gebloggt vom Social Web Breakfast Berlin

Referenten sind die Verandtwortlichen aus der Fraktion im Bundestag und der Bundesgeschäftsstelle. Für alle Nicht- Politik-Erfahrenen: die beiden Bereiche muss man unterscheiden. Fraktion ist ausführend und macht aktiv Politik, Geschäftsstelle macht Verwaltung und unterstützt die politischen „Abteilungen“ der Partei. Für beide ist Web 2.0 extrem wichtig – aber: die Politiker sind oft noch nicht so weit.

Fraktion, Wolfram Sauer:
Der Start war z.B. Sarkozy, dann auch Obama etc. Politik ist ca. 2 Jahre zurück. Abgeordnete haben ein unterschiedliches Tempo, aber viele nutzen die Website noch als Visitenkarte. Youtube und andere Websites sind Neuland und benötigen eine „Lernkurve“. Am Anfang zu dicht am Fernsehen, dann sehr viel persönlicher eingesetzt – und damit auch erfolgreich.

Beispiel Youtube: Politiker sollen sich so darstellen, wie im Wahlkreis vor Ort. In 9 Monaten 280.000 Views. Die anderen Parteien sind nachgezogen – machen aber die gleichen Fehler am Anfang. „Politik reinwerfen und gucken was rauskommt“.

Neu: www.wir-machen-es-einfacher.de – Portal für Bürokratieabbau. Die FDP möchte die Bürger einladen, näher an die Politik zu kommen. Solms: „Politik im Blick“ – Diskussion von Schülern mit Herman Otto Solms – die Schüler haben sich stark engagiert, weil sie sich ernst genommen gefühlt haben. Aus den vielen Beiträgen heraus hat sich auch neue Politik entwickelt. FDP: „Unsere Stärke sind Ideen und Manpower.“

Geschäftsstelle:
Erste Partei, die ein Parteiprogramm nach dem WikiPrinzip zusammen mit Mitgliedern und Bürgern erstellt hat. Der letzte Wahlkampf kam überraschend schnell und hat die Webstrategie „über den Haufen“ geworfen. [Der wiederholte Hinweis auf vergleichbar geringere Budgets.] Beispiel: MyFDP – am Anfang konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden, für neue Funktionen wie bei Xing etc. fehlte einfach das Budget. Zum Bundesparteitag wurde der Stand aktualisiert. Jetzt sind es ca. 45.ooo Nutzer.
Es benötigt aber auch einen Bewußtseinwandel bei den Politikern – weil Blogs eben kein Distributionskanal sind. Das ist u.a. Aufgabe in der Geschäftsstelle. Für den Wahlkampf im nächsten Jahr sollen die Aktivitäten weiter ausgebaut werden. Die Erfahrungen mit dem „Video in Hamburg“ waren immerhin gute Erfahrungen. Nur, warum muss hinterher noch so diffamiert werden? (Nachdem die Unterlassungserklärung abgegeben wurde.) Das wiederum schreckt auch Politiker ab. Andererseits kam der Begriff „Liberale Schnitte“ leider zu spät, um noch im Wahlkampf darauf reagieren / damit arbeiten zu können.
Auch eine gute Frage: Wer schreibt von wem ab? Es werden schnell Falschinformationen breit gestreut.