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Trends

Lifestream oder Blog 2.0?

Ein Gespenst geht um in der Welt – ist das Weblog am Ende?

„Geht der Trend nicht längst weg vom Bloggen und hin zu Twitter und Co.?“

Fragt der PR Blogger und der Werbeblogger setzt nach:

„Was spricht also dagegen, sich das Bloggerleben etwas einfacher zu gestalten und ein privates Weblog auf den „digitalen Aktivitätsradar” der Person zu beschränken, indem man ausschließlich aggregierte Web-Aktivitäten des Nutzers darstellt, ohne mühsame Erstellung und Formulierung von umfangreicheren eigenen Texten und Gedanken?!“

Ersetzt also der Lifestream – aneinandergereihte Schnipsel aller Webaktivitäten – das Bloggen?

Ich denke nein. Eher bekommt das Weblog eine neue Bedeutung, deren Anfänge wir gerade sehen. Lifestreams sind nicht die Antwort auf den Informationsrausch des Webs – wie es Sarah Perez im ReadWriteWeb beschreibt, sie sind das Abbild – und damit noch lange keine Lösung.

Als kurze gesammelt Web- Häppchen erinnern die Lifestreams an die ersten Weblogs. Nicht zufällig haben sich diese aber weiterentwickelt. Informationen wollen interpretiert und mit Bedeutung versehen werden. Zeit allein kann das nicht leisten.
Inhaltlich gesehen ist gerade die soziale Zeitlosigkeit von Themen und damit der ganz persönliche Zeithorizont des Lesers ein enormer Fortschritt des Webs.
Was es also braucht, ist ein nach Bedeutung geordneter Themen- Stream. Das kann ein Weblog als individuelle Aggregationsmaschine viel besser leisten. Der nächste Schritt ist also, wie man den Lifestream optimal in ein Weblog einbindet, um die volle vernetzte Power des Web 2.0 zu nutzen. Für das richtige Interface ist der Blick „auf das Web 2.0“ und nicht „mitten in das Web 2.0“ gefordert. Erst wenn die Zeit eine Bedeutung erhält, gewinnt sie auch Sinn. Oder anders: nicht _das_ etwas geschieht, ist wichtig, sondern _warum_.

>> via PR Blogger: Ade Corporate Blogs? Lifestreamblogs entstehen