Der Apfel des Wissens
Bei mir scheint „Woche der Zukunft“ zu sein. Das liegt aber nicht nur an mir. Die Meldungen dieser Tage – und vielleicht ist das globale Finanzchaos nicht ganz Unschuld – weisen direkt nach vorne. Apple scheint dabei wieder ein paar Jahre voraus zu sein. Sie waren diesmal so freundlich bei der Ankündigung der neuen iPhone 3.0 Software, auch etwas ganz Wesentliches zu zeigen. Da scheint sich auch in der Kommunikation etwas zu ändern. Mein Fokus soll aber auf dem Inhalt liegen.
Erst der Trend, dann Apples Antwort:
Der Trend ist das Wearable Computing, Rechenpower in Kleidung eingenäht. Der wichtige Schritt dahin sind die kleinen Gadgets, die wir immer mit uns tragen. Ganz vorne das iPhone. Sie sind sehr persönlich, immer online und haben genug Akku – so drei der wichtigen Säulen im Wearable Computing. Bevor wir sie in die Kleidung packen können, müssen wir aber noch wissen warum. Der wichtigste Schritt dorthin, sind die kleinen Applikationen, die Ihrerseits immer persönlicher werden. Das erreichen sie, indem die Anwendungen sehr sehr spezifische Funktionen ausführen und dabei auf eine immense Rechenpower zurückgreifen können – nur scheinbar ein Widerspruch.
Während sich nun alle über das kommende „Copy & Paste“ im iPhone freuen und den Flash- Player weiterhin vermissen, weist Magical Nihilism auf etwas viel Wichtigeres hin:
„A rapid prototyping platform for physical/digital interactions? A mobile sensor platform for personal and urban informatics that’s going mainstream?
Imagine – AppleStores with shelves of niche, stylish sensor products for sale in a year’s time – pollution sensors, particulates analysis, spectroscopy, soil analysis, cholesterol? All for the price of a Nike+ or so?“
Genau das finde ich mehr als bewundernswert. Apples „tune your run“ Nike+ war ja noch eine – von Deutschen geklaute – nette Spielerei. Ich nenne das mal „Wearable Electronics“.
Jetzt gehen sie allerdings in die richtige Richtung. Der Gesundheitsmarkt wird der größte Markt für Wearable Computing. Warum? Bitte hier lesen. Und welche Anwendung zeigen sie als Erstes? Einen Diabetes- Sensor – zusammen mit Johnsons & Johnson. Gratulation.
Während die anderen Handyhersteller noch versuchen, das Interface nachzuahmen, arbeitet sich Apple direkt in die Zukunft rein. Apple baut nicht nur die meisten mp3 Player und lehrt dem Musikmarkt das Fürchten. Apple greift nicht nur frontal den Handymarkt an. Apple wird zu einem umfassenden Premium- Anbieter angewendeter Computer- Technologie und das sind ja Wissensmaschinen (mehr morgen). Wer da noch Konkurrenz machen will, muss jetzt mindestens 5 Jahre nach vorne springen. Viel Glück.
Während Apple von der praktischen Vermarktung her kommt, kann man sich am besten im kreativen Bereich inspirieren lassen (via Picocool):
Augmented Reality Toys (Work in progress) from Frantz Lasorne on Vimeo.