Nutzen von Social Media: Marktforschung
„Den Reiz des Verbotenen kann man nur kosten, wenn man es sofort tut. Morgen ist es vielleicht schon erlaubt.“ Jean Genet, französischer Schriftsteller
Abstrakte Berater-Theorien müssen in der Praxis bewiesen werden. Oft machen wir das mit eigenen Projekten, weil „ganz vorne“ wenige Beispiele existieren. Die 2. Variante ist warten und „Recht behalten“ ;-) Über solche Beispiele freue ich mich am meisten, weil sie objektiver sind. Hier ist also eins von Grey:
Theorie
i) Social Media ist ein qualitatives Medium. Die Informationen, die ich hier erhalte, helfen mir bei quantitativen Maßnahmen, wo der Erfolg in der Reichweite wichtig ist.
ii) Communities sind dichter an der Marke und haben mehr Involvement, was zu mehr Engagement führt. Sie sind für die Marktforschung wichtiger, als die Mitläufer im Massenmarkt.
iii) Ihre Kernmotive sind für den Massenmarkt übertragbar.
Praxis
Cheetos sind bekannte Erdnussflips in den USA. In Folge der „fette Kinder“ Diskussion hatte die „Mutter & Kind- Marke“ ein Problem. Sie müsste sich bei Erwachsenen positionieren, die die Marke aber zu kindisch fanden.
Eine Recherche bei Twitter und Facebook brachte die Lösung. Durch den direkten Kontakt zu seinen Fans, konnte die Marke erstaunliches feststellen: es hatte sich eine „Geheimbewegung“ formiert.
1000 dieser Guerilla-Flipsesser wurden Online befragt. Das Ergebnis wurde 1:1 in eine Kampagne umgesetzt. Das begann mit dem Wording – die Kampagne läuft unter „OrangeUnderground.com“ – und geht mit dem Inhalt weiter: das Kindliche „rauslassen“, auch wenn man älter geworden ist.
Das Ergebnis: Die Marke wuchs um 25%, bei der angestrebten Zielgruppe der 25 bis 34-jährigen sogar um 45%.
Quelle: Grey – Wie Marken aus der Not eine Tugend machen können (Hier wird zudem gezeigt, was Beethoven schon so schön sagte: „Um so stärker die Einschränkungen durch den Kunden, desto größer meine Kreativität.“)