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Strategie

Context ist die nächste Challenge – die fünf Dimensionen von Context

Das Internet wird durchgehend „mobile-optimized“. Ein sichtbares Zeichen: die Angebote, Inhalte auf mehreren Geräten gleichzeitig zu veröffentlichen, werden Standard. Google ist mit Currents der aktuellste Anbieter. Die Verlage hängen wie immer nach. Auch Webseiten werden heute so konzipiert, daß neben dem Web zumindest Tablet und Smartphone berücksichtigt werden. Weshalb man über den Begriff „WEB“seite schon einmal nachdenken sollte.

Spätestens in dem Augenblick, wo die mobile Auslieferung von Content Standard wird, beginnt die hohe Zeit des Context. Als Strategieberater predigen wir seit Jahren „Context ist King“. Jetzt wird es auch für die Umsetzung bedeutsam.

Die Wired beschreibt die Entwicklung prägnant und nennt die fünf relevanten Bereiche für Context:

  1. Das Medium
    Der Formfaktor beschreibt nicht nur a) die Größe des Bildschirms und die typischen Funktionen der Geräte (z.B. Fotos aufnehmen), sondern auch b) die typische Nutzung und die Erwartungen der Nutzer an das Gerät. Content wird hyperelastisch und passt sich permanent der Nutzung an. Hier kann man von den Spieleherstellern lernen, deren Konzepte sich lange Zeit nach dem maximal möglichen der Hardware gerichtet haben.
  2. Die Location
    Auch hier werden zwei Bereich unterschieden: a) die geologische Lage oder der Ort, und b) der räumliche Kontext der Nutzung. Nicht nur in Berlin, sondern in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit. Hier kann man von Händlern lernen, die verschiedene Situationen am PoS optimal gestalten.
  3. Die Zeit
    Zeit hat viele Variablen, die plötzlich relevant werden. Zum einen der Zeitbezug der Inhalte, dann der Zeitpunkt der Nutzung und die Zeitdauer, die der Nutzer aus dem Kontext heraus hat. Das Tablet kann Magazininhalte vertragen, wenn der Nutzer abends auf dem Sofa liest, während auf dem Smartphone Echtzeit & Kürze wichtiger sind – ausser er sitzt ohne Tablet abends auf dem Sofa… Hier kann man vom Fernsehen lernen, die verschiedenste Formate medial passend entwickelt haben.
  4. Das Soziale
    In Bezug auf Inhalte agieren Social Networks sowohl als Filter, als auch als Megaphone (das habe ich hier ausgiebig beschrieben). Die Frage ist, wie breit soll die Streuung sein. Ist das Medium eher Communitycentric oder Broadcasting? Für alles gibt es gute Beispiele. Letztendlich hängt die Entscheidung von der sozialen Natur des Mediums ab. Zur Entscheidung können die beiden Kriterien „Login-Effekt“ und „Netzwerkeffekt“ herangezogen werden.
  5. Die Identität
    Identität beeinflußt unser Verhalten in den Sozialen Netzen, was gefällt uns, was leiten wir weiter. Dennoch müssen beide Konzepte, Identität und Sozial, ganz klar voneinander getrennt werden. Von einem Image einer Person in den Sozialen Netzen auf seine Identität zu schließen, ist schlichtweg Unfug. Identität kann aber ein wichtiger Teil des Mediums sein. Sie ist wie ein Spiegel, die dem Nutzer einen Ausschnitt seiner Identität aufzeigt und so Zusatznutzen entfaltet: Welche Quellen nutze ich besonders häufig? Wen beeinflusse ich? Wer beschäftigt sich gerade mit ähnlichen Themen?

Personalisierung wiederum hängt von allen fünf Kriterien ab. Es ist eben genau dieser Kontext, der Personalisiert. Nicht zufällig sind Smartphones – und damit die mobilen Strategien – so zentral für alle digitalen Aktivitäten derzeit. Sie sind die wirklich persönlichen Computer.

Quelle: The Future of Context: Mobile Reading from Google to Flipboard to FLUD

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