Agenturen im 21. Jahrhundert
Ich bin der festen Überzeugung, daß Kommunikations- Agenturen, egal ob Werbung, PR, Event, Direkt oder Digital, im 21. Jahrhundert komplett anders sein müssen, als in den letzten hundert Jahren. Im Kern denkt die Branche genauso, aber es passiert sehr wenig. Der Grund ist einfach: wenn die Arbeit sich ändern soll, muss sich zuerst das zugrundeliegende Modell von Kommunikation ändern.
In meinem Vortrag zum Deutschen Tourismustag 2009, dem Jahresevent hunderter, im Deutschen Tourismusverband organisierter regionaler Tourismusanbieter, habe ich dieses Thema aufgegriffen (auch wenn es explizit um Möglichkeiten für die Unternehmen ging).
Dazu habe ich in der Folge auch zwei thematische Twits geschrieben:
In beiden stecken wichtige Kernsätze zum Thema: das neue Kommunikationsmodell muss ein systemisches sein. Der Grund:
- Komplexität denken können,
- soziale Bindungen einbeziehen,
- dynamische Entwicklungen berücksichtigen,
- Multi- Medial (also in vielen Kanälen) denken,
- sinnvolle Prioritäten festlegen,
- Synergien nutzen.
Das geht mit der klassischen „Sender- Empfänger- Denke“ nicht – und die steckt tief in den Köpfen. Dabei fällt den Meisten etwas sehr einfaches, sehr schwer: Kunden nutzen klassische Medien passiv und digitale Medien aktiv. Schon das alleine braucht unbedingt ein anderes Herangehen.
Ein Beispiel: klassische Werbung geht davon aus, das Kunden versuchen diese auszublenden. Wenn Kunden nun Informationen aktiv beziehen wollen – und andere Informationen werden in den Netzen gar nicht erst geklickt – fühlen sie sich wie „mit dem Hammer gebürstet“.
Das heisst weiss Gott nicht, daß klassische Kommunikation tot ist – im Gegenteil. Man muss nur ein Modell haben, daß beide Bereiche wirklich integriert denken kann (genau was mir mit KMTO machen). So sieht es in der Präsentation für die Tourismus- Branche aus:
Vortrag: Regionen sind im Kopf erst schön.
Über die künftige Roller moderner Technologien. (mit Prezi erstellt)
PS: Das Eingangsbild ist ein neuronales Netz einer Information – eine mentale Region sozusagen.
Da bin ich komplett bei Dir – einer meiner Kernsätze war auch „Inside Out“ denken, also von den Markenfans – und Interessierten aus, statt „Outside In“, also breit streuen, was ja eigentlich Hardsales ist…
Die Kanaren- Idee finde ich Klasse, da es ein thematischer Ansatz ist. Man müsste das Thema nur viel feiner setzen, so daß es besser zu den Kanaren passt, anhand der Werte typischer Kanaren- Besucher. Winterblues ist ok, aber passt in fast alle Regionen der Welt ;-)
einige Agenturen oder Tourismusverbände gehen da schon weiter, zum Beispiel die Kanaren. Ich möchte jetzt nicht werben, sondern einen Case am lebenden Patienten darstellen: schau mal auf blog.de, hier nutzt der Kunde ein partizipatives Werbeformat. Allein die Tatsache, Nutzern die Möglichkeit zu geben, Botschafter für die eigene Marke zu werden ist gerade im Tourismusbereich ideal, denn die Menge der Nutzer, die über ihren Urlaub berichten und anderen schöne, selbst gemachte Erfahrungen zeigen wollen, ist groß. Das Verständis bei den Verbänden und Agenturen ist es leider allerdings noch nicht. Aber es wird besser.