Mein Produkt des Jahres 2008
Direkt vor den Feiertagen (und der Marketing- Welten- Pause) wieder eine ganz persönliche Preisverleihung. Welches waren / sind Eure Produkte des Jahres?
Diesmal hat es das iPhone „spielend“ auf Patz 1 geschafft. Ohne jeden Zweifel. Dabei kann ich die Laudatio des letzten Jahres zur Wii fast komplett stehen lassen. Alles was 2007 noch fehlte oder störte, wurde umgesetzt, fast alles. Das es trotz z.B. fehlender Flash- Unterstützung auf Platz 1 gelandet ist, spricht für die Stärke des Angebotes. Dabei „sind das iPhone zwei Produkte“ und ich weiss nicht, welcher Teil den Preis mehr verdient hat.
Platz 1) iPhone 3G und Complete Vertrag
Laudatio:
– ein rundes Produkt in jeder Beziehung
– revolutioniert seine Branche
– perfekte “Kunden- Erfahrung”
– für B2C und B2B
– sagenhafte Verkaufszahlen
– einfache, emotionale, informative, sympatische Werbung
– eröffnet die Welt des mobilen Computing für alle
– das erste Dual- Angebot für mobiles Telefon und Daten
Den letzten Punkt muss ich offensichtlich ausführen, da viele versuchen gerade diesen Vertrag zu umgehen. In den letzten Jahren haben ca. 40% der Bevölkerung Ihren Festnetz- Telefontarif zugunsten des Handy’s aufgegeben. Das Problem: der Datentarif für das W-Lan, dafür benötigt man den Festnetzanschluß. Mit den Complete- Verträgen der Telekom ist es nun in den meisten vielen Regionen möglich, das Festnetz komplett dicht zu machen. Das mobile Zeitalter hat endgültig begonnen.
Nirgends machen Computer mehr Sinn – als überall. iPhone Nutzer werden das bestätigen. Das mobile Computing fühlt sich so an, als hätte es nie etwas anderes gegeben, nämlich sinnvoll. Natürlich steht die Kommunikation im Mittelpunkt. Das die Handyhersteller den Sinn von Multimedia nicht vorher verstanden haben – sondern ein Computerhersteller wie Apple – ist kein Zufall, sondern Struktur.
Und so verbindet das iPhone auf übersichtliche Weise alle möglichen Medien. Es ist also das erste echte Multi-Medien Gerät der Welt (siehe Vortrag, Seite 10+11).
Aber das macht erst zusammen mit dem Vertrag Sinn: Hardware, Software und – richtig: Services. Die meisten Anwendungen laufen auf dem iPhone besser und schneller und präziser, als in Ihrer Heimatumgebung, dem WWW. Dafür muss man allerdings „Always On“ sein, also möglichst immer mit dem Netz verbunden. Dann erst erschließt sich die volle Rechenpower des größten Computernetzwerkes der Welt. Was auch immer wir von Mobile Marketing gehört haben: 2009 fängt es an und es baut direkt auf dem Internet auf. Mobile Anwendungen sind in diesem Sinne kein eigenes Thema, sondern folgen den Gesetzen des Web’s. Wer hier gute Anwendungen hat, wird sie auch im mobilen Web haben.
Platz 2) Das Wii Balance Board
Auf Platz zwei steht diesmal nicht die Wii, sondern zum ersten Mal ein simples Zusatzgerät: das Balance Board. Wer meine Twitts zum Thema verfolgt hat, weiss, daß ich das Gerät nach allen Regeln der Kunst getestet habe. Es ist einfach unglaublich: Yoga, Kraft, Ausdauer, Spaß – diese vier Bereiche verbinden sich zu einem schnellen, bequemen Fitness- Studio zu Hause. Anschalten, Sport machen, Duschen.
Nie war es leichter, die Folgen der „sitzenden Wissenstätigkeiten“ zu überwinden. Kein langer Weg zum Studio, keine schwitzenden Typen am Nachbargerät, kein großartiges Umziehen -> hinstellen, fertig.
Dazu ein Gerät, das die ganze Familie herausfordert: wer fährt am besten Ski, wer hat die beste Atmung, wer hat den besten Rhytmus – schnell entsteht ein ganz neuer familiärer Ergeiz.
Und das ist es – es HighTech Produkt, daß etwas mit dem ganz realen Leben zu tun. Nahezu unsichtbares Computing. Dazu perfekt umgesetzt. Womit wir auch schon den zweiten Trend haben: 2009 beginnt das „Pervasive Computing“ – das Zeitalter, in dem der Computer aus unserem Bewusstsein verschwindet und „unsichtbar“ unser Leben bereichert. Unsichtbar bedeutet, daß wir uns nicht mehr mit dem Rechner beschäftigen, sondern der Computer ein ganz normales Handwerkszeug ist, sagen wir, wie ein Hammer. Wir schlagen Nägel ein, wir befestigen Bretter – aber wir laden kein Upgrade zum Hammer 2.o herunter und überlegen uns, wozu der so alles gut ist.
Dazu gehört aber auch das Internet. Es ist dermaßen in unseren Alltag verwoben, daß wir nicht mehr „ins Internet gehen“. Dann heisst es nicht mehr „bist du schon drin“, sondern „bist du mal draussen?“.
Platz 3) Poesie et Table von Räder
Wie? Ein Geschirr? „No- Tech“? Aber sicher. Ich meine – wozu leben wir eigentlich?
„Kochen ist Liebe…
und Liebe ist Poesie der Sinne.Eine Verbindung der sinnlichen Vergnügen Essen und Poesie wird zum Blickfang und Augenschmaus auf Tisch und Tafel. Eine Tafel, gedeckt mit Liebe und mit kleinen Botschaften die vom Genießen, vom Kochen und von Gaumenfreuden erzählen.“
Abgesehen davon, daß auch dieses Angebot wesentliche Grundsätze guten Marketings enthält und verdientermaßen sehr erfolgreich ist, sagt mir mein Bauch [sic!], daß 2009 ganz wesentlich ein Jahr der Werte wird. Wofür stehen wir?
Es wird definitiv nicht mehr so wichtig sein, über welche Tools wir kommunizieren, sondern was und ob wir dort etwas zu sagen haben. Die kommunikative Vernetzung über gemeinsame Themen – ein sinnerfülltes Web 2.0, wenn man so möchte.
Womit wir letztlich beim Meta- Trend angekommen sind, ein Trend, der sein Revival erleben wird: Sinn. Dazu braucht es keine Finanzkrise, dazu braucht es nur etwas Muße und Besinnlichkeit.
Genau das wünsche ich allen Lesern: Bleiben Sie sinnlich!
Die komplette Poesie et Table-Kollektion von Räder können Sie natürlich bei uns erwerben. Wir würden uns freuen, Sie als Kunden in unserem Online-Shop begrüßen zu dürfen.