Helden im Web
oder: Wie man ehrlich gute Werbung macht.
Jede gute Geschichte braucht einen Helden. Richtig gute Helden sind… reich, brutal, groß mutig. So ein richtig guter Held fängt am Besten als Opfer an. Wer könnte mutiger sein, als ein Opfer, das zu einem Helden mutiert? Spiderman? Opfer. Held. Superman? Opfer. Held. Merkel? Opfer. Held. Mein neues erstes Buch wird mit so einem Opfer beginnen. Deswegen heute eine Heldengeschichte.
Er ist einer der Meistgehassten in der Welt im Internet. Wir haben alle schon Witze auf seine Kosten gemacht. Tiefe, abgründige, gemeine lustige Witze. Wer mit ihm zu tun hat, lästert. Wer nicht mit ihm zu tun hat, lästert über die, die mit ihm zu tun haben. Kurz: Er ist das, was keiner mag. Wer? Der IE.
Sein Name wird ausgesprochen, wie man ein vollgerotztes Taschentuch hält, mit viel Abstand: I n t e r n e t E x p l o r e r. Dem gruseligsten, webstandardignorierenstem Etwas überhaupt. Der Alptraum jedes Webdesigners. Jedes Webkonzepters. Jedes Webentwicklers. Der Alptraum.
Zurück zu etwas Praktischem. Wie kann eine gute Werbung für den IE aussehen? Ich meine, egal was ich in den Werbespot packe – wenn ich „Werbe“ abziehe, bleibt nur „Spot“ übrig.
> Du Chef. Der IE, also, für den wir den Schpott machen sollen, äh, kicher, also, den mag keiner. Der ist voll Opfer. Krass uncool. Was soll ich den Leuten denn sagen? Wie geil er ist? Geiles Opfer? Wie Ohnmacht ist das denn? Das glaubt mir doch keine Socke.
> Mensch Marco – wollen Sie denen etwa sagen, wie Sch… er ist? Wozu bezahle ich sie überhaupt?
> Ja, äh, also.
> Da. Sehen Sie. Machen Sie mal. Sie schaffen das schon. Sind doch ein Kreativer. Oder? Ziehen Sie sich noch Einen hinter die Binde und ab gehts. So schwer kann das doch nicht sein. Da stecken ein paar Millionen drin. Sagen Sie nicht, sie finden nichts, was total super Tool wäre?!
…
> Karaoke?
> Wie Karaoke?
> Ich könnte den Leuten sagen, daß Karaoke voll Held wäre.
> Sind Sie noch beisammen? Wen soll das interessieren?
> Na den hier z.B.:
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Bildquelle: Agentur für Helden