Die 2 Stile des Influencer Marketing
Der Markenbegriff wird massiv mißbraucht. Viele Kunden merken gar nicht, daß man Ihnen genau das Gegenteil von Marke andreht. Das Influencer Marketing ist ein gutes Beispiel.
Meine These ist einfach: Es gibt zwei Stile. Einer ist Marke, der andere nicht.
Stil 1: Man nehme ein Instagram-Sternchen und bezahle ihn, um das eigene Produkt zu zeigen. (Gerne auch Youtuber, Blogger etc.)
Stil 2: Man nehme einen Instagramer, der die gleiche Ausstrahlung hat wie die Marke und starte einen Dialog.
Stil 1 nennt man Influencer Marketing, weil Reichweite gerne mit Marketing gleichgesetzt wird. Hohe Reichweite = gutes Marketing, weil das eigene Produkt zu sehen ist.
Stil 2 nennt man Influencer Relations, weil eine Beziehung aufgebaut wird, die stimmig ist. „Stimmig“ bezieht sich auch auf den Einklang von Person und Marke.
Oder um es mit dem Klassiker der Markentechniker zu sagen: Stil 1 nennt man Reklame. Hauptsache sichtbar, Hauptsache laut und auffällig, um sichtbar zu sein.
Stil 2 nennt man Markentechnik und in diesem Fall auch PR – öffentliche Beziehungen. Der Bezug zum öffentlichen Vertrauen ist überdeutlich.
Im Stil 1 ist Vertrauen gar nicht wichtig, ausser vielleicht wie in „Das Vertrauen der Schafe“. Das allerdings ist genau die Form von Vertrauen, die Reklame braucht.
Es wäre also einfach, sich den Domizlaff zu schnappen und die allerersten 16 Seiten zu lesen. Aber hey- so ein bisschen Influencer Marketing kostet ja nix (ausser die Marke) und bringt viel (eigentlich nur unnütze Kennzahlen).
Im Social Web ist es einfach, dem Jahrmarktstil zu verfallen. Auch der Jahrmarkt ist voller sensationeller Eindrücke, die schnell an einem vorbeiziehen.
Dem Markentechniker ist es ein Grauen. Der Zirkus zieht weiter, nur die Marke bleibt.
Bildquelle: Victorian Grotesque : Vintage Sideshow Posters